Tests bei genetisch übertragbaren Krankheiten

Rund 3.500 Krankheiten sind genetisch bedingt und können durch ein einziges defektes Gen von Großeltern auf Eltern und deren Kinder weitervererbt werden. Das Spektrum reicht von Krebserkrankungen über Osteoporose bis hin zu Neurodermitis.
Mit einer molekulargenetischen Untersuchung lassen sich einzelne Gendefekte beispielsweise bei Brust- oder Darmkrebs aufspüren, das berichtet die Zeitschrift ‚Vital’. Unter bestimmten Voraussetzungen werden die Kosten für einen solchen Gentest von den Krankenkassen bezahlt. Das gilt insbesondere dann, wenn bestimmte Erkrankungen bereits in der Familie aufgetreten sind und ein erblicher Faktor vermutet werden kann.
Das gilt etwa für Darmkrebs. Bei Darmkrebs sind rund zehn Prozent aller Fälle erblich, bei Brustkrebs etwa fünf Prozent. Hier kann ein Gentest für eine Prävention hilfreich sein. Auch bei Gelenkrheuma gibt es oft erbliche Faktoren. Eine genetische Beratung ist hier empfehlenswert, wenn beispielsweise ein Elternteil Rheuma hat. Komplexere Erkrankungen, bei denen gleich mehrere Gendefekte verantwortlich sind, lassen sich dagegen nur schwer testen. Hier gibt es jedoch Erfahrungswerte und vielfältige Möglichkeiten zur Vorbeugung.
Anderes Beispiel: Osteoporose. Durch Bewegungstraining und eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D lässt sich das Krankheitsrisiko senken. Bei Migräne vermuten Experten, dass rund 50 Prozent der Betroffenen ihr Leiden geerbt haben. Sie sollten sich von Schmerztherapeuten behandeln lassen. Auch bei schweren Depressionen spielen die Vorfahren oft eine Rolle.