Vier Pflasterstreifen lindern bei Arthrose

Ein einfacher Tape-Verband führt bei Patienten mit schmerzhafter Arthrose im Kniegelenk zu einer signifikanten Schmerzreduktion und verbessert die Beweglichkeit, berichten australische Physiotherapeuten. Die Wirkung hielt sogar nach Abnahme des Verbandes einige Wochen an.
Dr. Rana S. Hinman und ihre Kollegen von der Universität in Melbourne im Bundesstaat Victoria hatten 29 über 50 jährige Patienten mit Arthrose und Knieschmerzen mit einem speziellen Tape-Verband versorgt.
Dabei werden zwei stabile Tapes am entspannten, gestreckten Knie oberhalb der Patella mit Zug nach medial aufgeklebt. Dadurch werde die Kniescheibe nach medial gerückt und eine Schiefstellungen in anteroposteriorer Richtung korrigiert, so Hinman. Zwei weitere Tapes werden V-förmig unterhalb des Knies appliziert, was das infrapatellare Weichgewebe anhebt.
Je 29 Patienten erhielten lockere Pflaster auf den gleichen Stellen ohne Zug oder gar keinen Verband. Der Verband wurde für drei Wochen getragen und wöchentlich erneuert.
Zum Zeitpunkt der Verbandabnahme berichteten zwei Drittel der Patienten in der Tape-Gruppe über eine signifikante Schmerzreduktion, gemessen anhand der Visuellen Analogskala (VAS). In der Placebo-Tape-Gruppe waren es 49 Prozent, in der Kontrollgruppe zehn Prozent.

Die positiven Effekte bei den getapten Patienten hielten auch bis zum Studienende an.
Die Studie bestätigt frühere Beobachtungen und stützt die Empfehlung des American College of Rheumatology, Arthrose-Patienten mit Tape-Verbänden zu behandeln. Wie es zur Schmerzlinderung kommt, ist unklar.
Diskutiert wird eine dezente Verbesserung der Patellaführung. Möglicherweise werden auch entzündete Weichgewebe wie der infrapatellare Fettkörper entlastet.
Die Technik sei von Patienten erlernbar, so daß sie sich zu Hause selbst tapen könnten, etwa vor besonderen Belastungen, meinen die Therapeuten.