Zähneknirschen

Oft ist das Unterbewusstsein „bissiger“ als man denkt: Erlebnisse werden zu Träumen verarbeitet, manche sind so eindringlich, dass sich der Mensch noch morgens daran erinnert, andere spielen sich unauffällig ab.

So oder so: Nachts herrscht mehr Aufruhr in Geist und Körper als der selige Schlaf es verrät. Jedoch: Schlaf ist unabdingbar. Er gibt Körper und Psyche Zeit, sich zu entladen, zu erholen und fit zu sein für den nächsten Tag. Da gibt es jedoch jene, die des nachts mit den Zähnen knirschen. Meist liegt hier ein gravierendes seelisches Problem vor.

Dazu mag auch der Volksmund (mal wieder) zitiert werden: Ausdrücke wie „sich in etwas verbeißen“, „sich durch etwas hindurch beißen“ oder „zerknirscht sein“ mögen auf dieses Leiden schon lange verweisen. Das Problem: Die Zähneknirscher sind morgens oft nicht nur unausgeschlafen, auch das Gebiss leidet sehr unter dieser hohen Kaubelastung. Bissige Kopfarbeit mit Folgen Dabei ist es nicht nur der seelische Stress, der die Zähne belastet. Messungen brachten an das Tageslicht, dass die Kiefer tagsüber etwa alle zehn Minuten zusammengebissen werden.

Sei es aus Konzentration, Wut oder allgemeiner Anspannung. Grundsätzlich ist der Kiefer auf die Belastung eingerichtet und kann sie gut „wegstecken“. „Bruxismus“, das ist der medizinische Fachbegriff für das verstärkte (nächtliche) Zähneknirschen, belastet den Kiefer hingegen stark. Etwa acht Prozent der Bevölkerung leiden unter diesem Symptom, das ergab eine amerikanische Studie. Knirscher können, man glaubt es kaum, die Lautstärke einer Kreissäge erreichen.

Dabei belasten Frauen den Kiefer mit durchschnittlich 250 Kilogramm, Männer den ihren mit etwa 400 Kilogramm. Das tut den Zähnen nicht gut: Sie weisen, häufig schon nach kurzer Zeit, Sprünge oder abgebrochene Spitzen auf. Auch lockern sich Füllungen oder sogar ganze Zähne, der schützende Zahnschmelz wird abgerieben und auch Kiefergelenk und Kaumuskulatur leiden.

Die Seele spielt verrückt Stress gilt als die Hauptursache für das Knirschen und es zieht sich wie ein roter Faden durch den Tag. Denn häufig sind bei den Betroffenen die Muskeln am Kiefer schon am Tage verspannt und so verkrampft begibt sich der Mensch dann auch zu Bette. Ehrgeizige und Perfektionisten gelten als besonders anfällig, denn sie beißen – im sprichwörtlichen Sinne – die Zähne zusammen und kämpfen sich durch.

Linderung verschaffen Beißschienen aus Kunststoff, die den Druck vom Kiefer und den Zähnen nehmen. Sie werden vom Zahnarzt angepasst und verordnet. Manifeste Schäden am Gebiss müssen saniert werden. Oft sind die leicht hervorstehenden Eckzähne am schlimmsten betroffen, dabei sind sie für die Stabilität des Gebisses von eminenter Bedeutung.

Allerdings sollte sich über alle zahnmedizinschen Behandlungen hinaus die Therapie auch auf die Ursache für das Knirschen richten. Beseitigung oder zumindest Linderung der Stressfaktoren wären ein guter Anfang. Auch autogenes Training oder Entspannungsübungen, ein heißer Kakao oder „Gute-Nacht-Tee“ vor dem Einschlafen können helfen. Was da beim Abschalten hilft, sollte jeder für sich am Besten wissen ... Weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.anti-zaehneknirschen.de